Durch unsere Geschichten möchten wir dir gerne einen Einblick in unseren Alltag gewähren. Mit dir Freude, Leid, Lustiges und Interessantes teilen. Viel spass beim Lesen verschiedener Erlebnisse und Gedanken.
Fühlst du dich heute besonders, weil du ein aussergewöhnliches Getränk und Kleidung von Kipepeo bekommen hast?
"Ich bin jeden Tag etwas Besonderes. Nicht nur heute. Ich mag mich! - Und auch meine kleine Schwester findet, dass ich etwas Besonderes bin. Sie weiß, dass ich ihr großer Bruder bin und dass ich sie immer lieben und für sie sorgen werde."
Möchtest du noch etwas über deine Familie erzählen oder woher du kommst?
"Nein - was zum Beispiel?
Möchten Sie etwas über deinen Bruder sagen?
Ich möchte, dass er weiterhin zur Schule geht. Er soll nicht aufhören, wie ich es getan habe. Ich selbst will nicht zurück. Aber er muss weitermachen. Er sollte in der Lage sein, in einem Büro zu arbeiten, wenn er erwachsen ist. Ich will nicht, dass er aufhört!
Warum hast du aufgehört?
...ich mag die Schule nicht.
Willst du erzählen, wie es dazu kam?
Nein, nicht für die Öffentlichkeit. Ich möchte nicht über mein Leben und meine Familie sprechen, die geheimen Dinge. Das Kipepeo-Team weiß meine Geschichte dass das genug.
Glaubst du an etwas?
"Ja, ich gehe zum Beten in die Moschee. Ich bin ein Muslim. Aber heute gehe ich zum Beispiel nicht hin, weil meine Kleidung voller Schmutz ist, ich bin in der Bar, die ich heute gereinigt habe, mit Alkohol in Berührung gekommen."
Du hast eine Bar geputzt?
"Heute Morgen habe ich das getan. Manchmal erhalte damit die Gelegenheit, etwas zu verdienen. Die Bar ist in der Nähe des Mbuiuni-Marktes, wo ich jeden Tag darauf warte, dass die Wassermelonen ankommen."
Was machst du da mit den Wassermelonen?
"Wenn der Lastwagen ankommt, trage ich die Wassermelonen zu dem Ort, an dem sie verkauft werden. Ich bin nicht der Einzige, der das tut. Andere Jungen, die den gleichen Hintergrund haben wie ich, tun das auch."
Iddy Athmani Saidi (17j)
Was ist dein Traum?
"Ich würde gerne eines Tages bei Manchester United spielen. Mein Traum ist es, Fußballspieler zu werden. Ich liebe es zu spielen und glaube dass ich gut bin. Weil ich mich nicht nur auf einen Traum verlassen kann, würde ich gerne lernen, wie man Lastwagen fährt. Dies kann ich innerhalb von 3-6 Monate lernen. Meine Mitmenschen schlagen mir vor, etwas zu lernen, das meine Zukunft besser sichert als der Beruf des Fahrers. Kipepeo zum Beispiel riet mir, ich solle Klempner, Tischler, Mechaniker oder so etwas wählen. Ich werde darüber nachdenken, denn sie sind stets gut zu mir und beraten mich weise. Ich kenne sie schon seit einiger Zeit. Ich habe sie in dem Lokal getroffen, in dem sie mit uns Jungs, die auf der Straße leben, essen gehen, und ich mag, was sie tun. Sie motivieren mich, für mich selbst verantwortlich zu sein, damit ich eines Tages zurückgehen und meiner Familie helfen kann."
Ein legaler Schwangerschaftsabbruch ist in Tansania nicht erlaubt, es sei denn, es liegen medizinische Gründe dafür vor. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit 21,6 Millionen Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren, die sich trotzdem für eine illegale Abtreibung entscheiden. So auch in Tansania.
Die Folgen eines illegalen Abbruchs sind massiv und können tödlich sein.
Frauen leiden an übermässigem Blutverlust, das Risiko für Gebärmutterhalskrebs wird erhöht, einige von ihnen werden unfruchtbar und die meisten von ihnen leiden danach an einem psychologischen Trauma.
Es gibt verschiedene Gründe, warum es zu einer unerwarteten Schwangerschaft und damit zur Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch kommt.
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Gemeinden rund um den Kilimandscharo sind wir, die Kipepeo Family Foundation, zu dem Ergebnis gekommen, dass die meisten Abtreibungen auf folgende Tatsachen zurückzuführen sind:
Mögliche Gründe für eine ungewollten Schwangerschaft:
-Mangel an Aufklärung über Verhütungsmethoden.
-Männer und Frauen wissen wenig über den Menstruationszyklus.
-Frühzeitige Kinderheirat, die in einigen Stämmen Tradition ist.
-Armut veranlasst Frauen, mit Männern zu schlafen, um finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Warum entscheidet sich eine Frau für eine Abtreibung?
-Angst vor der Armut.
-Sie glaubt, dass sie nicht in der Lage sein wird, für die Bedürfnisse ihres Kindes zu sorgen.
-Weil sie eine alleinerziehende Mutter ist, die keine Verwandten hat, die sich um ihr Kind kümmern werden und sie darum dann nicht zur Arbeit gehen kann.
-Kultureller oder familiärer Druck mit verbundenen Schamgefühlen oder Ausgrenzung aus einer Gemeinschaft.
-Mädchen, die während ihrer Ausbildung schwanger werden, werden suspendiert und können somit ihre Ausbildung nicht zu Ende machen.
Lailani*s Worte:
"Es war nicht geplant schwanger zu werden, in meiner sowieso schon schwierigen Lage. Doch dann bemerkte ich immer mehr Veränderungen an meinem Körper und ging zu einer Untersuchung ins Krankenhaus. Als der Arzt mir sagte, dass ich schwanger sei, musste weinen. Verschiedene Leute rieten mir zu einer Abtreibung, was mir umso schwerer fiel, weil ich große Angst hatte."
Zum Glück rief uns Lailani von ihrem Nachbartelefon aus an und weinte, dass sie Hilfe bei der Abtreibung brauche. Dass sie sich an uns gewandt hat, war sehr mutig. Wir sind unendlich dankbar, dass sie es getan hat und dass sie die Kraft gefunden hat, uns zu glauben, als wir ihr am Telefon sagten, dass wir vorbeikommen werden. Bei dem Treffen am Nachmittag desselben Tages versprachen wir Lailani, dass wir ihre Ängste, das Kind nicht ernähren zu können und viele andere Umstände, die sie betreffen, mittragen und einen besseren Ausweg als eine illegale Abtreibung finden würden. Die Kipepeo Family Foundation konnte ihr helfen, und jetzt, neun Monate später, hat sie in Sicherheit und mit vollster Liebe ein gesundes Kind zur Welt gebracht. :)
Frauen entscheiden sich im Grunde für eine illegale Abtreibung, weil sie keinen anderen Ausweg aus ihrem Dilemma sehen. Der gefährliche und traurige Weg scheint in diesem Moment immer noch der einzige Weg für sie zu sein.
Jede Mutter und jedes Kind soll geschützt werden.
Wichtiger Hinweis: Kipepeo Family Foundation unterstützt keine illegalen Schwangerschaftsabbrüche. Aber wir verstehen sehr gut, warum sich Frauen zu dieser Entscheidung hinreißen lassen, und wir sind bestrebt, für diejenigen da zu sein, die um Hilfe bitten. Um ihnen zu helfen, eine neue Perspektive zu sehen.
Das Video enthält bereits gebaut- und renoviertes.
Mein Name ist Eliambuya, was soviel bedeutet wie:
"Gott beobachtet uns"
Ich bin 50 Jahre alt und habe 3 Kinder.
Mit meiner Familie wohne ich in einem Dorf namens Tema das am Berg Kilimanjaro in Tansania liegt.
Ich bin Sonntagsschul- und Montessori-Lehrerin.
Im Grunde genommen eine Kindergärtnerin hier in unserer Kirche.
In den Sonntagsschulstunden unterrichte ich etwas anderes als im Kindergarten! Am Sonntag unterrichte ich über Gott.
Mein Mann unterrichtet das Gleiche wie ich, auch hier in unserer Kirche.
Seit ich die Grundschule besuchte, war es mein Traum, mit kleinen Kindern zu arbeiten. Ich habe jeden Tag dafür gebetet, dass dieser Traum in Erfüllung gehen möge. Nach dem Schulabschluss wurde ich schließlich ausgewählt, die Ausbildung zur Lehrerin zu machen.
In meiner Freizeit pflanze ich gerne Gemüse bei mir zu Hause an. Ich singe gerne im Chor, koche gerne, unterrichte gerne und höre gerne Musik.
Ich bin stolz darauf Lehrerin zu sein.
Ich bin sehr dankbar, dass Kipepeo uns eine moderne Ausrüstung für den Unterricht finanziert hat. So ist es für mich einfacher geworden, die kleinen Kinder zu unterrichten. Kipepeo hat meinen persönlichen und den Traum der Kirche, Schulmaterial für unsere Kinder zu besitzen, ermöglicht.
Nachdem wir die Stühle, Tische und Unterrichtsmaterialien erhalten hatten, brachten wir sie in die Kirche, um sie allen Dorfmitgliedern zu zeigen. Sie waren sehr glücklich über das, was Kipepeo für unser Dorf getan hat.
Natiro Kommunion Kirche
Wir sind alle sehr glücklich. Vielen Dank an die Kipepeo Family Foundation, wir schätzen Ihre Arbeit sehr.
Eliambuya
Vielen Dank an die Kipepeo Family Foundation, ihr habt meine lang gehegten Träume erfüllt.
Ihr habt mich von einer Stufe zur nächsten gebracht!
"Hi, mein Name ist ein Geheimnis :)
Ich liebe meine Mama und gab mein Bestes ihr schon in meiner Kindheit zu helfen obwohl das nicht einfach war. Ich bin das drittgeborene von 10 Kindern und unsere Mama hat uns im Grunde alleine aufgezogen. Ich bin so stolz auf sie. Sie hat stehts ihr Bestes gegeben um uns ihre Liebe zu zeigen und uns fürs Leben das beste das sie konnte gegeben. Schon früh sollte ich die Verantwortung übernehmen die eigentlich meinem Vater gehörte, der aber nie geholfen hat. Es endete damit dass ich bei Freunden wohnte, mich mit anderen Kindern aus dem Slumgebiet vergnügte und anfing, die Schule zu verpassen. Oft wurde das Schulgeld sowieso nicht bezahlt. Ich bekam eine Freundin und weiß nicht, ob das Baby das sie bekam von mir war. Trotzdem wurde ich von der Schule verwiesen, weil mir als ihr Freund die Verantwortung zugetragen wurde, ein Mädchen zu schwängern. Dies ist verboten ist, solange beide die Schule besuchen. Bei einem Streit mit dem Typen, mit dem sie mich meiner Meinung nach betrogen hat, ist das Baby dann auch noch irgendwie gefallen und gestorben. Zu allem Überfluss war ich so wütend auf eine meiner kleinen Schwestern, dass mir gesagt wurde, wenn ich zu Hause auftauchen würde, würde mich der Dorfvorsteher zur Polizei bringen.
Mein Verhalten wurde durch mein schwieriges Umfeld, in dem ich aufwuchs, geformt und es schien mich immer tiefer in Schwierigkeiten hineinzuziehen.
Die Kipepeo Family Foundation ist meine letzte Chance, eine Wende zu schaffen und mein Leben zu ändern. Ich will für mich und meine Zukunft selbst verantwortlich sein! Ich habe ihre Hilfe angenommen und besuche jetzt ein Internat, um meine letzten Jahre abzuschließen. Ich bin froh, dass sie für mich gekämpft haben. Sie haben mich nicht aufgegeben auch als alle anderen es taten! Ich möchte an mich selbst glauben, weil sie es auch tun. Ich werde eine gute Zukunft haben!"
-Geheimnisvoller Junge
"Glücklich darf ich mich nennen, dass ich auf ein Internat wechseln durfte. Es verhindert, dass ich schwanger werde, gibt mir Hoffnung auf eine bessere Zukunft und ich fühle mich als Mädchen und Frau wertvoll, weil ich das Recht habe, zu studieren."
-Fatuma, Studentin
Gemeinsam lachen erheitert die Seele. Zwischen all dem Leid tut das richtig gut. Oben auf dem Bild rechts siehst du ein winziges Ei. Als ich fragte wer das denn gelegt habe, antwortete die Mama: Mein Hahn! Und zu meinem erstaunen zeigte sie mir dann die Kartoffeln links im Bild und erklärte mir, die seien bei ihr auf dem Baum gewachsen. Und übrigens: ein Huhn kann keine Eier legen, wenn kein Hahn in der Nähe ist. Ich musste einfach nur lachen und war der Meinung: "warum auch nicht?". Ich als Europäerin weiss ganz sicher nicht alles besser. Ich liebe diese Menschen. :)
Joy, Leiterin KIPEPEO
Manchmal sind die Menschen, die wir betreuen echt lustig! Wie diese Familie hier zum Beispiel. Wir haben ihnen ein Haus gebaut und waren so viele Male da um zu helfen. Aber sie haben es keinen einzigen Tag geschafft, alle zusammen anwesend zu sein. Ich sah nie mehr als zwei Familienmitglieder gemeinsam. Und das obwohl wir ihren Lebenstraum verwirklicht haben. Ich werde wohl nie verstehen wie man sowas missen kann. Zum glück weiss ich trotzdem, dass sie dankbar sind für unser Dasein. :)
Zakayo, Mitarbeiter KIPEPEO
Tasiana und Veronica sind beides Mütter, denen wir durch ein Business zur Unabhängigkeit verholfen haben. Sie schenken mir mit ihrer motivierenden und positiven Art im Gegenzug, immer wieder den Glauben an mich selbst und die Kraft weiter Gutes zu tun für noch mehr Familien. Ich bin unendlich stolz auf sie!
Nixon Simba, Leiter KIPEPEO
Nimmt es dich wunder wie es ist, Zeit in unserem Hostel KIWAVI HOME zu verbringen? Siehe unten was du erleben könntest.
...wenn man im KIWAVI HOME auf eine ganz besondere Mitbewohnerin trifft.
Die eigensinnige Miss Polepole, sorgt immer wieder für Freude, wenn sie sich blicken lässt.
Das Team erklärte mir, dass sie seit 5 Jahren freiwillig auf dem Gelände wohnt und ihr Name bedeutet "langsam",. Grund dafür ist dass sie sich nie von etwas aus der Ruhe bringen lässt und immerfort in ihrem Tempo ihre Wege geht.
Natalie Kaufmann, Gast
Wenn du noch nie in Tansania warst werden dir die folgenden Geschichten einen direkten Einblick in das Leben dort gewähren. Auch wenn du schon einmal in diesem Land warst werden dich die eine oder andere Erzählung sicherlich zum schmunzeln bringen.
Eine Sightseeingtour die zum Abenteuer wird.
Im Herbst anlässlich eines Besuches bei unserer Tochter in Tansania machten wir einen Ausflug ins Gebiet Tanga. Auf der Rückreise fing es ununterbrochen an zu regnen. Strassenabschnitte und Brücken wurden überflutet, zum Teil weggerissen oder beschädigt. Bis 60 cm tiefes Wasser durchfuhren wir jeweils in der Hoffnung nicht stecken zu bleiben. Still tauchten wir jeweils ab ins Ungewisse und mit Jubelgeschrei der Erleichterung tauchten wir wieder auf! Stand das Wasser höher oder die Brücke war beschädigt, übten wir uns in Geduld. Beeindruckend staunten wir über die Gelassenheit der Tansanier. Geduldig warteten alle bis das Wasser wieder gesunken war oder eine Lösung für das Problem gefunden wurde. Eilige hievten entschlossen ihr Motorrad oder ihre Grossmutter hoch und trugen sie vom einen Ufer zum anderen. Blieb mal jemand stecken, waren sofort unzählige Helfer zur Stelle. Jede erfolgreiche Durchquerung
wurde Lautstark gefeiert. Für uns war dieses Erlebnis eine grosse Erfahrung. Es tat unglaublich gut einmal die Komfortzone Schweiz
mit dem weiten, kontrastreichen Tansania vertauscht zu haben.
Rolf und Regina Baumann
Das Dala-Dala ist voll, es ist Tansania, also zählt das nicht. Eine helfende Hand, alle rücken zusammen und es geht weiter. Auf dem Memorial Markt ein buntes Gewimmel, Holzstände wohin man sieht, ausgewaschener Lehmboden und der bewegte Rhythmus der Menschen, welche hier ihrem Alltag nachgehen. Verkäufer die Kleidung, Tücher und Bettwäsche anpreisen, konzentriertes Abwägen und Auswählen und dazu der stetige Austausch. Joy bewegt sich sicher durch das Gewimmel, ich folge ihr und versuche die Eindrücke aufzusaugen und die Faszination des Unbekannten auf mich wirken zu lassen. Wir werden neugierig beäugt, wie überall sind Menschen verschieden. Manche gehen weiter ihrer Tätigkeit nach und beachten uns nicht, andere zeigen Interesse und suchen den Kontakt. Auf der Suche nach Badetüchern und Decken begegnen wir herzlichen, hilfsbereiten Menschen und auch solchen, welchen in uns die Chance sehen, etwas mehr Profit zu machen. Menschen sind Menschen, jeder versucht sich auf seine Art durch-zuschlagen. Sich durch diesen Dschungel zu navigieren braucht Energie und doch wird man mit Begegnungen und Lächeln entschädigt. Joy verhandelte, erzählt und erklärt, ich höre zu, verstehe wenig vom Gesagten und lerne doch viel. Bei einem Teller Früchte und einem Marsala-Tee beobachten wir die Strasse und unterhalten uns über die Menschen und den Umgang untereinander. Wer gibt, wer nimmt, wie viel bestimmt das Erlebte und wie weit kann ein Mensch sein Verhalten und Denken selbst regulieren? Müde, mit vielen Eindrücken im Kopf und einigen Schätzen in der Tasche gehen wir nach Hause, in die kleine Oase inmitten dieser, zumindest für mich, neuen Welt.
Eliane, Reisende